Zurück-Button
Gruppenfoto der Agentur Augenblitz und danach Einzelportraits aller sechs Mitglieder
Nächste Seite Nächste Seite

Making Of

Bevor wir Ihnen die schrittweise Erläuterung des Ablaufs zur Entstehung der Ausstellung präsentieren, möchten wir dieser ein Gesicht verleihen. Wir sind die Schüleragentur Augenblitz und möchten uns kurz vorstellen. Unser Team setzt sich zusammen aus (auf dem Gruppenfoto v. l. n. r.) Lisa Kühne, Josefine Klauka, Tim Cailji, Thea Kiethe, Nelly Schulze und Pauline Schmidt. Derzeit befinden wir uns im dritten Ausbildungsjahr zum Mediengestalter oder -technologen. Im Rahmen eines Projekts, das im Laufe des Schuljahres über zehn Projekttage realisiert wurde, haben wir gemeinsam diese Ausstellung erstellt. Begleitet und unterstützt wurden wir dabei von unseren Lehrern, Frau Mothes und Herrn Knoll, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite standen.

Die nächsten Schritte bis zur Fertigstellung wurden nicht strikt in einer festen Reihenfolge abgearbeitet. Die nummerierte Gliederung dient vielmehr dazu, den Umfang des Projekts anschaulich darzustellen. Dennoch lässt sich grob sagen, dass die ersten vier Schritte weitgehend nacheinander erfolgten. Ab Schritt fünf liefen die Prozesse zunehmend parallel ab, da gleichzeitig an verschiedenen Aspekten gearbeitet wurde – bis hin zum finalen Plakat und dessen Druck.

1. Findung des generellen Ausstellungsthemas

Nach einem ersten Gespräch im Amt für Schulen Dresden entwickelten wir erste Ideen. Nach deren Nachbearbeitung, einem Telefonat und einem weiteren Meeting mit neuen Entwürfen legten wir gemeinsam mit den Vertretern des Amtes das Thema und den Stil der Ausstellung fest. So entstand erstmals der Begriff „Schülerseelen“. Die Ausstellung zeigt die Schule aus der Sicht einer Schülerseele. Sie soll die Gestaltung der Schule der Zukunft positiv beeinflussen. Dazu werden Bilder mit kurzen, einprägsamen Überschriften kombiniert. Diese können als Ausruf oder Frage formuliert sein. Ein Claim verstärkt die Botschaft. Manche Aussagen sind direkt, andere subtil. Die Ausstellung regt dazu an "Um-die-Ecke" zu denken.

Arbeit an ersten Motiven
Arbeit an ersten Motiven
Ausdruck einer ersten Idee
Ausdruck einer ersten Idee

2. Schülerumfrage am BSZ Bau und Technik Dresden

In der Gruppe haben wir über positive und negative Erinnerungen an die Schulzeit nachgedacht und nach relevanten Themen gesucht. Dabei wurde klar, dass ein breiteres Spektrum an Schülerperspektiven wertvoll wäre. Deshalb fiel die Entscheidung, eine Umfrage am BSZ durchzuführen, um möglichst viele Sichtweisen einzufangen. Mithilfe der Lehrkräfte wurde die Umfrage in mehreren Klassen verschiedener Fachbereiche des BSZ Bau und Technik Dresden verteilt.

Umfragebogen
Umfragebogen
Schülerin beantwortet Fragebogen
Schülerin beantwortet den Fragebogen

3. Auswertung der Umfrage

Nachdem mehrere Klassen an der Umfrage teilgenommen hatten, wurden die Ergebnisse ausgewertet. Dabei lag der Fokus nicht auf der Häufigkeit einzelner Nennungen, sondern auf ihrer Relevanz, der illustrativen Umsetzbarkeit und der Aussagekraft. Es ging also nicht um eine statistische Erhebung, sondern um inhaltliche Schwerpunkte. Die gesammelten Themen wurden auf großen Papierbögen festgehalten und in zwei Kategorien unterteilt: positive und negative Erinnerungen bzw. Erfahrungen.

Auswertung der Fragebögen
Auswertung der Fragebögen
Stichpunktartige Sammlung der Themen
stichpunktartige Sammlung der Themen

4. Festlegung der Themen und Aussageabsichten

Nun stand die Auswahl der zentralen Themen für unsere Motive an. Um die bedeutendsten Aspekte herauszufiltern, markierten wir sie direkt auf den großen Papierbögen, indem wir die relevantesten Stichpunkte einkreisten. So kristallisierten sich die Themen heraus, die schließlich in die Gestaltung der Ausstellung einfließen sollten.

festlegen der Themen
Festlegen der Themen
Namensfindung der Ausstellung
Namensfindung der Ausstellung

5. Scribble der Motivideen

Nachdem die zentralen Themen festgelegt waren, begann der Scribble-Prozess. Ein Scribble ist eine grobe Skizze, die erste Ideen schnell und unkompliziert visualisiert. Zunächst haben wir laut gedacht, mögliche Konzepte diskutiert und in Textform festgehalten. So entstand eine Sammlung an Ansätzen, die anschließend auf Papier in erste Skizzen überführt wurden.

Motiv-Scribble
Thea scribbelt Motive
erste Scribbles
Scribbles zum Thema Angst

6. Digitales Zeichnen und Vektorisieren

Nun galt es, die Scribbles digital umzusetzen – eine Aufgabe, die Thea und Pauline mit Bravour meisterten. Den Großteil der Arbeit an den Zeichnungen erledigten sie in ihrer Freizeit, zusätzlich zu einer 40-Stunden-Arbeitswoche oder den regelmäßig stattfindenden Schulblöcken. Aufgrund technischer Einschränkungen entstanden einige der ersten Zeichnungen in einem pixelbasierten Zeichenprogramm. Dies führte jedoch zu einem Problem: Da Pixelgrafiken nicht verlustfrei skaliert werden können, hätten die Motive bei einer Vergrößerung auf das Plakatmaß von 60 × 80 cm an Schärfe verloren und eine sichtbare Pixelstruktur aufgewiesen. Um dies zu vermeiden, wurden die betroffenen Motive nachträglich in Adobe Illustrator vektorbasiert nachgezeichnet. Anders als bei pixelbasierten Programmen basieren die in Illustrator erstellten Grafiken auf mathematischen Funktionen, wodurch sie verlustfrei skaliert werden können und in der gewünschten Größe gestochen scharf auf den Plakaten erscheinen.

digitales Zeichnen auf einem Grafiktablet
digitales Zeichnen auf einem Grafiktablet
Anpassen der Vektorgrafiken
Anpassen der Vektorgrafiken

7. Brainstorming der Überschriften und Claims der Werkes

Der Grundstein für unsere Ausstellung wurde durch das Leitmotiv des Schulessens gelegt, das im letzten persönlichen Meeting mit den Vertretern des Amtes für Schulen als die Art und Weise der Umsetzung festgelegt wurde. Auf der Illustration erschien der Ausruf „Guten Appetit!“. Daraus entstand die Idee, die Überschriften so zu gestalten, dass sie die Aufmerksamkeit der Betrachter durch einfache, plakative Ausrufe oder Fragen fesseln. In Kombination mit der Illustration sollte der Claim darunter das Thema weiter erläutern. Für die Formulierung des Claims entschieden wir uns für einen Parallelismus, der die rhythmische Wirkung verstärkt und die Verbindung zwischen den beiden Aspekten klar herausstellt. Es entstand eine Art „Wenn, dann“-Struktur, wie zum Beispiel „Iss klug, denk klar.“ oder „Körper in Schwung, Geist in Fahrt.“.

Um unsere Ideen weiter zu entwickeln, haben wir uns zeitlich begrenzt die Hilfe einer künstlichen Intelligenz zunutze gemacht. Dabei formulierten wir unsere Absichten und das gewünschte Ziel als Prompt. Wenn uns einzelne Ergebnisse gefielen, verfeinerten wir sie mit weiteren Anpassungen, bis wir schließlich zu den vorläufigen Überschriften und Claims gelangten. Diese wurden anschließend über einen längeren Zeitraum gemeinsam mit unseren Projektpartnern weiter angepasst, präzisiert und gekürzt.

Suche der Claims mithilfe von KI
Ausarbeitung der Claims mithilfe von Künstlicher Intelligenz
Beurteilung und Anpassung der Claims
Beurteilung und Anpassung der Claims

8. Layouten der Plakate

Im Layoutprogramm Adobe InDesign legten wir die Plakate in ihrer endgültigen Größe unter der Berücksichtigung der Farbrichtlinien an und platzierten die Überschriften sowie die Claims. Dabei definierten wir Schriftgrößen, die Schriftfamilie und Zeilenabstände. Die Überschrift, die in Versalien (Großbuchstaben) gesetzt wurde, musste dabei ausgeglichen werden. Ausgleichen bezeichnet das Anpassen der Abstände zwischen Buchstaben, Zahlen und Zeichen, um den Text optisch ausgewogen und ästhetisch ansprechend zu gestalten. Dies wurde durch gezieltes Vergrößern oder Verkleinern der Abstände erreicht, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen. Nachdem wir mit der Typografie zufrieden waren, verknüpften wir die Vektorgrafiken. Diese passten wir in der Höhe an, sodass alle Motive einheitliche Abstände und eine gleichmäßige Anordnung erhielten.

Layouten der Plakate
Layouten der Plakate
Versalienausgleich – oben ohne, unten mit Ausgleich
Versalienausgleich – oben ohne, unten mit Ausgleich

9. Druck der Plakate

Natürlich konnten wir die Plakate nicht einfach wie ein normales Dokument mit „Rechtsklick – Drucken“ ausgeben, sondern mussten eine umfassende Vorarbeit leisten. Bevor der Druck beginnen konnte, haben wir die Druckdaten in einer druckoptimierten PDF/X-Datei für die Plakate erstellt und gründlich geprüft. Unser Fachlehrer richtete den Epson Surecolor P9000 ein. Dieser Tintenstrahldrucker unterscheidet sich von herkömmlichen Geräten. Er druckt nicht nur mit den Standardfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Zusätzlich kommen sechs weitere Farben zum Einsatz: Orange, Grün, Light Cyan, Light Magenta, Light Black und Light Light Black. Diese erweiterten Farbtöne sorgen für eine beeindruckende Leuchtkraft und lassen die Farben wesentlich lebendiger wirken. Um die Farbqualität zu überprüfen, wurden zunächst verkleinerte Proofs (Kontrollabzüge) gedruckt. Für das bestmögliche Druckergebnis entschieden wir uns, alle Plakate auf hochweißem Portraitpapier (Luster 285g/m²) mit großem Farbraum und exzellenter Tiefenzeichnung der Firma ILFORD STUDIO zu drucken. Nachdem das Farbbild der Kontrollabzüge unseren Erwartungen entsprach, konnten schließlich alle Motive für die Ausstellung final gedruckt werden.

Auswirkungen unterschiedlicher Farbworkflows
Auswirkungen unterschiedlicher Farbworkflows
Druck der Plakate
Druck der Plakate
Prüfung der Druckqualität
Prüfung der Druckqualität
Probehängen in der Schule
Probehängen in der Schule